Die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Gehirn
scheinen größer zu sein als Wissenschaftler noch vor 12 Jahren angenommen haben.
Männliche Gehirne sind im Durchschnitt etwa elf Prozent größer
(bezogen auf das Körpergewicht ist die Differenz jedoch nur gering)
und ihre Großhirnrinde hat einige Milliarden Neuronen mehr.
Bei Männern ist die rechte Gehirnhälfte anders strukturiert als bei Frauen.
Meistens können sie sich besser im Raum orientieren
und aus diesem Grund Karten besser lesen.
Weibliche Gehirne haben dagegen mehr Bereiche mit besonders dicht gepackten Nervenzellen,
ihre Gehirnhälften sind besser vernetzt, und ihre Großhirnrinde weist mehr Furchen auf.
Frauen sind häufig den Männern sprachlich überlegen und können emotionale Gedächtnisinhalte besser abrufen.
Frauen haben zwei X-, Männer ein X- und ein Y-Chromosom.
Auf einem X-Chromosom liegen mehr als 1.000 Gene, auf das Y passen weniger als 100.
Deshalb leiden Männer häufiger an Erbkrankheiten wie der Bluterkrankheit,
die über das X-Chromosom vererbt werden.
Frauen können einen Gendefekt über ihr zweites X-Chromosom ausgleichen.
Von Anfang an ist klar, ob es ein Junge oder Mädchen wird.
Es gibt viele geschlechtsgebundene Erbkrankheiten.
Männer und Frauen sind anders gebaut: Das gilt nicht nur für die Körperform und die Geschlechtsorgane, sondern auch für viele Organe, Gefäße und sogar für jede einzelne Körperzelle.
Während Jungen in ihrer Kindheit häufiger unter Asthma leiden als Mädchen,
ändert sich das nach der Pubertät – aus organischen Gründen:
Die Atemnot „wächst“ sich bei den Jungs buchstäblich aus.
Dank eines stärkeren Lungenwachstums vergrößert sich der Durchmesser der Atemwege im Verhältnis zum Lungenvolumen.
Die Harnwege und die Harnröhre der Frau sind kürzer,
weshalb sie häufiger an Harnwegsinfektionen leiden.
Erreger, die in die Harnröhre gelangen, können sich über die Blase bis zu den Nieren ausbreiten. Viele Männer wiederum bekommen im Alter Probleme beim Wasserlassen oder Harnwegsinfekte,
weil sich ihre Prostata vergrößert hat und auf die Blase und die Harnröhre drückt.
Frauen zeigen manchmal andere Symptome als Männer und brauchen nicht selten eine andere Therapie.
Frauen kommen mit einem Herzinfarkt in Schnitt erst zwei Stunden später als Männer in die Notaufnahme. Sie zeigen öfter andere Symptome und der Herzinfarkt wird häufiger nicht erkannt. Mittlerweile zeigen Schulungsprogramme Wirkung, sodass der „weibliche“ Herzinfarkt in der Notaufnahme nicht übersehen wird.
Geschlechterunterschiede müssen bei der Dosierung von Medikamenten berücksichtigt werden. Nicht nur wegen des Gewichts:
So braucht eine Tablette für den Weg durch Magen und Darm einer Frau circa doppelt so lange wie bei einem Mann. Auch der Abbau von Wirkstoffen in der Leber dauert länger.
Deshalb genügt Frauen zum Beispiel bei Betablockern oft nur die halbe Dosis zum Therapieeinstieg.
Brüchige Knochen: Osteoporose ist kein rein weibliches Phänomen.
Schätzungen zufolge leiden in Deutschland 5,2 Millionen Frauen,
aber auch 1,1 Millionen Männer an Osteoporose.
Hier haben Männer einen Versorgungsnachteil. Denn der Arzt denkt oft nicht an die Ursache Knochenschwund, wenn er einen Mittfünfziger mit gebrochenem Arm sieht.
Stichwort Männerschnupfen: Wenn Männer über Schnupfen oder Grippe stöhnen,
geht es ihnen vielleicht wirklich schlechter als Frauen mit dem gleichen Infekt.
Frauen haben ein stärkeres Immunsystem. Ursache ist das Hormon Östrogen,
das die Vermehrung von Immunzellen unterstützt. Testosteron hingegen bremst deren Wachstum.
(Quellen: Radio Bayern2 vom 31.01.2018/
https://www.planet-wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/vererbung/pwievererbungdesgeschlechts100.html/https://www.muenchen-klinik.de/gendermedizin-frau/)